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Vorträge von B. Reiter
)
Freie Software
und ihre Lizenzen
GNU/LinuxTag 2004
Karlsruhe, Deutschland
Mittwoch, 24. Juni 2004
(page 1)
Agenda
- Machtfaktor IT
- Was ist Freie Software
- Lizenzen
- Wörter
- Vorteile Freier Software
- Software und Gesellschaft
(page 2)
Einleitung: Machtfaktor IT
- Heute schon den Rechner genutzt?
- Was, wenn er ausfiele?
- Oder sich weigert? z.B.: "Dokument nicht erlaubt"
- Wer kann die Regeln einsehen?
(page 3)
Definition Freie Software
Software welche dauerhaft folgende Freiheiten zusichert:
- Freiheit 1 : Unbegrenzte Nutzung zu jedem Zweck.
- Freiheit 2 : Studium und Anpassung an eigene Bedürftnisse.
- Freiheit 3 : Weitergabe.
- Freiheit 4 : Weitergabe von Modifikationen.
- Definition veröffentlicht Januar 1989
- Vom Urheberrecht zur Freiheit
- Copyright/exklusive Nutzungsrechte erlauben Lizenzierung
- Lizenzen gewähren Freiheit
(page 4)
Historie
1983 Richard M. Stallman: Ankündigung GNU Projekt
- "GNU's Not Unix"
- Vision: Freie Software System ähnlich Unix
- 1985 Richard M. Stallman: Initiates Free Software Foundation
- Formale Definition Freier Software
- GNU (Lesser) General Public License - (L)GPL
- 1991 Linus Torvalds: Linux (<- Betriebssystemkern)
- 2001 Free Software Foundation Europe (FSF Europe)
(page 5)
Lizenzen - eine Übersicht
GNU General Public License
GNU Lesser General Public License
BSD
X11 License
Cryptix General License
Zlib License
iMatix Standard Function Library License
W3C Software Notice and License
Berkeley Database License
License of Python 1.6a2 and earlier
Perl License
Clarified Artistic License
Netscape Javascript License
eCos license version 2.0
...und viele mehr
(page 6)
Lizenzenkategorien für Freie Software
- Starker Schutz / Copyleft
- GNU General Public License (GPL)
- nur Freie Software ableitbar
- bei Weitergabe: Quelltext mitgeben
- Schwacher Schutz / Copyleft
- GNU Lesser General Public License (LGPL)
- als Komponente für proprietare Werke möglich
- bei Weitergabe: Quelltext mitgeben, Binär austauschbar
- Kein Schutz
- X11 Lizenz (modifizierte BSD)
- Inkompatibel zur GPL oder unausgeglichen
(page 7)
Wörter
Freie Software (also übersetzt)
Libre Software
Open Source
(page 8)
Gescheiterter Marketingbegriff
- ''The Open Source Initiative is a marketing program for free software. It's a pitch for "free software" on solid pragmatic grounds rather than ideological tub-thumping. The winning substance has not changed, the losing attitude and symbolism have.''
http://www.opensource.org/advocacy/faq.html
OSI (1998) -> Markenschutz nicht erlangbar
2002 -> Neue Marke "OSI Certified"
Bruce Perens (1999): Wieder von Freiheit sprechen.
- "Was nützen offene Quellen ohne Freiheit?"
(page 9)
Verwirrende? Wörter für Freie Software
Libre Software
Open Source
- um 2000/2001 aufgekommen:
FOSS / FLOSS
(page 10)
Wo ist der Unterschied?
Für Software A:
Verschiedene Aufkleber für "frei".
Zeigt Flagge als Aussage:
- Freie Software: Eingebettet in Gesellschaft
Open Source: Fokus auf Technik
FLOSS: Weiss-Nicht-Umarmung
(page 11)
Exoten: Freeware, Shareware, PD
Shareware:
anderes Vertriebsmodell: kopierbar
Freeware:
- meist fehlen die Freiheiten
oft nur Binary
Public Domain (PD):
gibt es eigentlich nur in den USA
Wenn Quelltext PD: dann Freie Software
(page 12)
Vorteile Freier Software
"Peer Review"
Sicherheit ("Schlüssel & Schloß")
Stabilität
Kooperative Anstrengung mit großer Gemeinschaft
Preis (Gesamtbetriebskosten)
...sind eher sekundär.
(page 13)
Freie Software im Unternehmen
Freie Software: Teil der Unternehmensphilosophie
Markt- und Mitarbeiterorientierte Kultur
Kooperation und Dienstleistung
"Software ist ein Kommunikationsproblem"
Direkte Verbindungen erlaubt und erwünscht
Das Ende der Hilflosigkeit
Indirekte Vorteile
Qualität
Wahl zwischen Zeit- und Geldinvestition
Investitionssicherheit
(page 14)
Freie Software in der Volkswirtschaft
1: Geschäfte erfordern Kommunikation mit Kunden/Anbietern
2: "Menschen kennen einander über weniger als fünf Andere."
3: Proprietäre Software funktioniert nur mit sich selbst gut
1+2+3: Proprietäre Software fördert schädliche Monopole,die auch in Hardware-Sektor proliferieren
Software ist ein Business-Enabler für alle Unternehmen
Fraunhofer ISST Studie:
mehr als 50% der deutschen Industrie und
mehr als 80% aller deutschen Exporte
ABHÄNGIG VON IT!
Freie Software: unabhängig und allgemein verfügbar!
(page 15)
Volkswirtschaft
Freie Software Netzwerkeffekte befördern
lokale Anbieter und Dienstleister
lokale Industrie und Wirtschaft
Freie Software
erlaubt nachhaltige lokale Soft- und Hardware Industrie!
befähigt die Volkswirtschaft!
(page 16)
Freiheit 2 in der Bildung
Keine geheimen Künste
Alles kann gelernt werden
Keine immanenten Barrieren
Lerne so viel DU willstKeine Sandkastenspiele
Lerne von den Besten auf dem aktuellen Stand
Selbsthilfe, nicht Rezeptsklave
Lerne Prinzipien, nicht Produkte!
Gleiche Chancen
Nimm Deine Software nach Hause!
Unterrichte Deine Familie!
(page 17)
Gesellschaftliche Auswirkungen
Zugriff auf Software entscheidet über Möglichkeiten zur
Kommunikation
Bildung
Arbeit
Software ist Kulturtechnik!
Frage: Wer kontrolliert eine zunehmend
essentielle Kulturtechnik der Menschheit?
(page 18)
Politische Perspektiven
Code gestaltet die physikalischen
Gesetze des digitalen Raumes
Code & Gesetze
sind beide Regulatoren!
Regierungen selber "nur Nutzer"
= gleichermaßen abhängig, überwacht, kontrolliert
Von Demokratie zu Technokratie?
Demokratie transferiert mandatierte
Macht zu (unmandatierten) Softwareerstellern!
(page 19)
Weitergehende Informationen
- Volker Grassmuck: Freie Software Zwischen Privat- und Gemeineigentum
- Joshua Gay [Hrsg.] : "Free Software Free Society: selected Essays of Richard M. Stallman"
(page 20)
Deutschland
Bernhard Reiter <reiter@fsfeurope.org>
Werner Koch <koch@fsfeurope.org>
Europa
Georg Greve <greve@fsfeurope.org>
Jonas Öberg <oberg@fsfeurope.org>
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