Re: Antw: [Mapserver-DE] Open Source Software and Leitfaden für kommunale GIS-Einsteiger
Oliver Wesp
wesp at gdv.com
Mit Mar 17 16:21:08 CET 2004
Jörg Thomsen wrote:
> Ja, an den Schnittstellen zu den (Desktop-) Systemen, mit denen Karten
> erzeugt und Layoutet werden muss auf jeden Fall noch gearbeitet werden.
> Auch eine Legendenbeschreibungsdatei von ArcView wird vom MapServer
> nicht automatisch eingelesen und übernommen. Es muss immer der 'Umweg'
> über das Mapfile gegangen werden, dafür ist es dann aber auch egal in
> welchem Format die Geodaten vorliegen.
Das ist nicht ganz richtig aber auch nicht falsch. Im Prinzip existiert
der Mechanismus mit einem
styleitem 'auto'
ohne weitere Klasseneinträge im Mapfile die MapInfo-Visualisierung zu
übernehmen. Das Problem ist das Umsetzen auf Mapserver-Symbole, da die
Komplexität mit der man im Desktop GIS visualisieren kann kaum auf
Mapserver Symbole zu übertragen ist. Wir haben das automatische
auswerten von ArcView-Legenden mal für ein Projekt implementiert uns
aber bewußt nur auf Basiseinstellungen (Füllfarben, Umrißfarben)
beschränkt. Sonst wären wir in teufels Küche gekommen und vermutlich
heute noch dabei Symbole abzubilden. ESRI löst dieses Problem bei ArcIMS
mittlerweile indem einfach die Rendering-Engine der Desktop-Produkte zum
Einsatz kommt und bei anderen proprietären Systemen dürfte die Sache
nicht anders aussehen.
Wenn man bei einem Produkt wie Mapserver den Anspruch hat möglichst
viele Formate zu unterstützen ist man in der Vielfalt der Möglichkeiten
praktisch Chancenlos. Zumal die OS-Gemeinde das ja in der Tat alles neu
'erfinden' müsste. Ich denke, da ist es im Sinne des Produkts, sich eher
in die Breite zu entwickeln und darauf zu bauen das sehr spezielle oder
formatspezifische Anforderungen irgendwann aus Projekten beigesteuert
werden. So ist es mit der MapInfo-Implementation letztendlich auch gewesen.
> Eine Frage nebenbei: Wie sinnvoll ist es überhaupt Geometrie und
> Darstellung zusammen zu speichern? Wenn man sich die Entwicklungen im
> Web-Bereich ansieht ist doch eine immer stärkere Trennung von Inhalt und
> Layout zu beobachten.
Gute Frage. In der GIS-Welt in der Tat nicht gerade gewöhnlich. In der
CAD-Welt schon eher. Aus meiner Sicht ist die Trennung von Geometrie und
Darstellung absolut sinvoll und ich kann mir für die tägliche Arbeit
praktisch nichts anderes vorstellen. Aber letztendlich hält der Anwender
die Dinge die er einsetzt für das normalste Konzept der Welt. Und ich
habe auch Verständnis dafür, dass MapInfo- oder CAD-Menschen ihre
Geometrie-Visualisierungen nicht so einfach aufgeben wollen. Oft genug
steht Mapserver ja am Ende eines Arbeitsprozesses und je eleganter er
sich in diesen Integriert umso besser.
> Sonne genießen!
Wird gemacht.
Gruß
Oliver Wesp
--
Dipl.-Geogr. Oliver Wesp
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