Antw: [Mapserver-DE] Open Source Software and Leitfaden für kommunale GIS-Einsteiger
Jörg Thomsen
jt at mapmedia.de
Mit Mar 17 15:30:14 CET 2004
Hallo,
At 14:06 17.03.2004, Thomas Lynen wrote:
>ich schreib mal in deutsch, sind ja schließlich eine deutsche Mailing
>Liste :-)
korrekt, aber es ist auch eine MapServer Mailingliste, keine OSS-Liste.
Und ein Mapserver ist immer noch eine Software, die Karten ausliefert; ein
Mapserver ist kein GIS, wenn es auch seit einiger Zeit ein paar
vielversprechende Ansätze gibt die reinen Mapserving-Funktionen durch
entsprechende Clients und (db-basierte) Serverfunktionen aufzuwerten.
Wenn ich mir GI-Systeme ansehe, und da kenne ich aus dem OS-Bereich nur
GRAS, dann ist die Einarbeitungszeit, und damit die Zeit, die bis zu ersten
Ergebnissen verstreicht, erheblich größer, als bei vielen propriären Systemen.
>Natürlich sind Open Source Lösungen keine eierlegende Wollmilchsau. ( was
>ist das schon ? )
>Steht ja auch jeder Homepage drauf das eine OpenSource Lösung kein
>komplettes GIS System ersetzen kann und soll.
Die Frage 'was ist das schon?' geht in die richtige Richtung. Das Problem
der OS-Leute am Markt ist deren Ehrlichkeit. ESRI, MapInfo, Autodesk etc.
verkaufen alle eine eierlegende Wollmilchsau, wenn man deren Verkäufern
glauben schenkt. Dass nun ausgerechnet diese eine besonders spezielle
Funktion, die ein Kunde braucht, nicht vorhanden ist, ist
- ein dummer Sonderfall,
- vor der Überwiesung der Lizenzgebühren nicht abzusehen gewesen,
- eigentlich gar nicht so schlimm, denn für nur xx.xxx Euro kann das ja
Entwickelt werden, bzw. ist es sowieso
- für das nächste Update vorgesehen.
Es gibt Kunden, bei denen ist es ein Fehler auf der OS-Schiene zu
argumentieren und gerade MapServer hat das auch überhaupt nicht nötig, weil
er sich funktional mit den meisten, wenn nicht mit allen, propritären
Mapservern messen kann. Das Argument 'Es ist OpenSource' hat häufig den
Beigeschmack einer Entschuldigung für Unzulänglichkeiten. Ich kenne keinen
Softwarehersteller der damit wirbt, wie, mit welchen Methoden er seine SW
entwickelt, es kommt immer nur auf das Ergebnis und den Kundennutzen an.
>Und um konkret zu werden ...
>Meiner Meinung nach hat z.B. der UMN Server den grossen Nachteil das er
>MapInfo Tabs nicht 1:1 Darstellen kann.
Ja, an den Schnittstellen zu den (Desktop-) Systemen, mit denen Karten
erzeugt und Layoutet werden muss auf jeden Fall noch gearbeitet werden.
Auch eine Legendenbeschreibungsdatei von ArcView wird vom MapServer nicht
automatisch eingelesen und übernommen. Es muss immer der 'Umweg' über das
Mapfile gegangen werden, dafür ist es dann aber auch egal in welchem Format
die Geodaten vorliegen.
Eine Frage nebenbei: Wie sinnvoll ist es überhaupt Geometrie und
Darstellung zusammen zu speichern? Wenn man sich die Entwicklungen im
Web-Bereich ansieht ist doch eine immer stärkere Trennung von Inhalt und
Layout zu beobachten.
Sonne genießen!
Jörg THomsen
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