Ägypten - Freie Software Sphinx-Klienten

Das Projekt mit dem Codenamen Ägypten realisierte Freie Software-Komponenten für E-Mail-Verschlüsselung nach dem Sphinx-Standard des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Wesentliche Ziele waren die populären E-Mail Programme KMail und Mutt.

Die Ausschreibung wurde von den drei Unternehmen Intevation (Projektleitung, Qualitätssicherung, Tests), Klarälvdalens Datakonsult (KMail und andere KDE-Komponenten) und g10 Code (sämtliche Krypto-Komponenten sowie technisches Konzept) gewonnen. Nach Projektstart im Oktober 2001 wurde Ägypten im November 2002 offiziell und erfolgreich abgeschlossen. Das Team der Projekt-Leitung bestand aus zwei Personen, die Leitung hatte Bernhard Reiter und als Sicherung fungierte Jan-Oliver Wagner. Das Entwickler-Team umfasste 6 Personen.

Verschlüsselung hat große Bedeutung für Verwaltung und Wirtschaft

Die technischen Grundlagen von Sphinx beruhen auf der Spezifikation S/MIME und sind verbunden mit der Vergabe und Beglaubigung von Zertifikaten für digitale Transaktionen wie etwa E-Mails. Der Aufbau entsprechender, bundesweiter Infrastrukturen setzt unter Anderem voraus, dass alle Teilnehmer auch tatsächlich die E-Mails aller anderen prüfen und lesen können.

Das mit den neuen Krypto-Komponenten versehene KMail hat bei durch SchlumbergerSema durchgeführten Interoperabiliätstests gute Interoperabilität mit den proprietären Systemen bewiesen.

Alles in die Hauptentwicklungen eingeflossen

Das Konzept für die Kryptography hat eine Komponenten-basierte Implementation vorgesehen und somit eine hohe Flexibilität und Zukunftsfähigkeit sowie gute Überprüfbarkeit sichergestellt.

Die kryptographischen Komponenten haben in das bekannte Verschlüsselungs-Werkzeug GnuPG Eingang gefunden indem es die OpenPGP-Unterstützung um S/MIME und diverse kleine Werkzeuge ergänzt. Alle Elemente sind in die Hauptentwicklung aufgenommen worden und stehen in Zukunft jedem automatisch zur Verfügung, der sich ein entsprechendes System installiert.

Ebenso sind die zahlreichen Erweiterungen von KMail mit der KDE Version 3.1 allgemein erhätlich, was nicht zuletzt auf intensiver Kooperation mit den KDE-Entwicklern zurückzuführen ist.

Diese Rückführung in die Hauptentwicklungen stellen einen wesentlichen Erfolg des Projektes dar.